Wenn sich Hindernisse nicht überwinden lassen

Sie planen, Sie bereiten sich auf die Zukunft vor, alles wie im Lehrbuch, und dann?

 

Sehen wir uns die Geschichte des Unternehmers, nennen wir ihn Karl, an: Er hatte ein großes Projekt vor der Brust. Ein neues, revolutionäres Produkt für den asiatischen Markt. Alles lief wie am Schnürchen. Die Entwicklungsarbeiten waren so gut wie abgeschlossen, die Finanzierung für die neue Anlage war in trockenen Tüchern, der Anlagenstart lief wie geplant und alle Beteiligten, einschließlich der Kunden, blickten optimistisch in die Zukunft. Dann breitete sich plötzlich, wie aus dem Nichts, ein Virus über die Welt aus und es war aus mit dem Optimismus. Man griff dann doch lieber auf Bewährtes zurück. Das neue, revolutionäre Produkt musste warten.

 

Plötzlich lagen nicht nur ein paar Steine im Weg, es türmten sich Berge auf. Was tun in der Situation?

 

Zwei mögliche Strategien, wenn die Hindernisse zu groß sind, dass sie sich aus dem Weg räumen lassen: Der Workaround und die Wasser-Strategie.

 

Der Workaround:

 

Jeder Programmierer kennt ihn, den Workaround. Ein Problem lässt sich nicht auf einfache oder elegante Weise lösen. Man bräuchte ein zusätzliches Modul, das man nicht zur Verfügung hat. Der Kunde wartet ungeduldig, die Buchhaltung will Geld am Konto sehen … Kurz: Das Problem gehört gelöst.
Dann kommt er ins Spiel, der Workaround. Man behilft sich mit einer weniger eleganten, womöglich auch aufwendigeren Lösung. Das Problem ist aber vorerst gelöst und man gewinnt Zeit, um eine „elegante“ Lösung erarbeiten zu können. Das Problem kann nicht erst gelöst werden „wenn, dann …“. Dafür fehlt die Zeit oder es fehlen die Ressourcen oder beides. „Wenn, dann“ ist oft das größte Hindernis bei der robusten Entwicklung unserer Unternehmen. Der Workaround kann hier oft Abhilfe schaffen.

 

Und wenn es keinen Workaround gibt?

 

Die Wasser-Strategie:

 

 

Manchmal hilft es auch, die Situation vollkommen neu zu denken. „Was wäre wenn“ ist hier die leitende Frage. Manchmal hilft es dann, eine Person zu holen, die mit dem Thema nicht unmittelbar zu tun hat und diese Frage stellt. Vielleicht stellt die Person unmögliche, unpassende oder irrelevante Fragen rund um „was wäre wenn", aber es kommt ein Prozess in Gange. Sie wissen ja: Wer in der Flasche sitzt, kann das Etikett nicht lesen. Vielleicht helfen die unmöglichen Fragen ja, ein wenig aus der Flasche herauszukommen und neue Wege zu finden, ebenso wie es das Wasser macht, wenn es auf ein Hindernis stößt. Es sucht sich seinen Weg.

In beiden Fällen kann Ihnen die Business-Model-Canvas helfen, den Prozess zu strukturieren und nichts zu übersehen. Dabei gehen Sie jedes einzelne Element der Canvas durch und fragen sich: „Was wäre wenn ...“.


Eine Frage der Robustheit

 

 

Sie haben ein Problem, bei dem Sie nicht weiterkommen? Nehmen Sie Ihre Business-Model-Canvas heran und stellen Sie sich bei jedem Element die Frage: „Was wäre wenn?“. Zum Beispiel wenn wir unser Produkt verändern, einen anderen Vertriebskanal suchen, eine neue Zielgruppe ansprechen, auf bestimmte administrative Schritte verzichten, in neues Werkzeug investieren würden usw.