Über schwierige Zeiten und schlecht verdienende Unternehmen

Das durchschnittliche Unternehmen – ich spreche hier von kleineren und mittleren Unternehmen – im deutschsprachigen Raum verdient zu wenig. Wenn Sie sich nun fragen, wie ich das behaupten kann, dann kann ich Ihnen darauf Folgendes antworten:

 

Im Zuge der Recherchen zu meinem Buch Robust! Wie Sie als Unternehmer unberechenbare Zeiten erfolgreich meistern habe ich mir die öffentlich zugänglichen Statistiken zur Einkommenssituation kleiner und mittlerer Unternehmen im deutschsprachigen Raum angesehen. Dabei konnte ich feststellen, dass der ausgewiesene Gewinn (oder gar der Verlust) bei der Mehrheit der Unternehmen unter der Mindestgewinnschwelle liegt.

 

Siehe auch: 

Im Artikel „Verdient Ihr Unternehmen genug?“ können Sie nachlesen, wie diese Statistiken zustande kommen und wie sie interpretiert werden können. Und so ganz nebenbei möchte ich betonen, dass diese Statistiken aus der Zeit vor Corona stammen. Aus einer Zeit also, in der Vollbeschäftigung herrschte und die Unternehmen volle Auftragsbücher und Probleme hatten, die Menge an Aufträgen zu bewältigen.

 

 

Die Rahmenbedingungen haben sich in der jüngeren Vergangenheit verändert, aber ich bleibe bei meiner Feststellung, dass das durchschnittliche kleine und mittlere Unternehmen im deutschsprachigen Raum zu wenig verdient. Und ich bin der Meinung, dass man die Tatsache, dass ein Unternehmen zu wenig verdient, dem Unternehmen auch ansieht:

  • Wenn man das Geschäftslokal betritt und man das Gefühl hat, dass schon jahrelang nichts daran gemacht wurde.
  • Wenn die Firmenfahrzeuge sind in einem schlechten Zustand sind.
  • Wenn Kundinnen und Kunden eine gefühlte Ewigkeit auf ein Angebot warten.
  • Wenn die versprochene Arbeit entweder nicht zeitgerecht oder in mangelnder Qualität ausgeführt wird.
  • Wenn man als Kundin oder Kunde das Gefühl hat, dass man es mit schlecht geschulten oder gar schlecht motivierten Mitarbeitern zu tun hat.
  • Wenn sich Aufträge verzögern, weil notwendiges Material oder Werkzeug nicht rechtzeitig zur Verfügung stand. 

 

Die Liste der Beispiele lässt sich ohne weiteres verlängern. Unterhalten Sie sich nur einmal in Ihrem Freundeskreis über schlechte Erfahrungen mit Dienstleistern, Handwerkern oder anderen Anbietern von Waren und Dienstleistungen. Die Anekdoten, die man da geschildert bekommt, sind oft abendfüllend.

 

Aber warum ist das so?

Im Wesentlichen stehen Ihnen als unternehmerischer Persönlichkeit zwei Hebel zur Verfügung, um die Ertragssituation Ihres Unternehmens zu verbessern. Das ist zum einen das Preisniveau und damit zusammenhängend der Umsatz, Gewinn und Cash-Flow, den Sie mit Ihren Produkten erzielen, und andererseits ist es die Produktivität Ihres Unternehmens.

 

Beides verdient mehr Aufmerksamkeit, als es hier möglich ist abzubilden. Daher werde ich in den nächsten Artikeln näher auf die Themen Produktivität und Preisgestaltung eingehen.


Eine Frage der Robustheit

 

Überlegen Sie einmal selbst Beispiele, die Ihnen widerfahren sind, bei denen Sie mit einer Dienstleistung, einem Produkt oder der Beratung für ein Produkt unzufrieden waren. Und dann überlegen Sie doch einmal, ob es Situationen gibt, in denen es Ihren Kunden mit Ihnen und Ihrem Angebot ähnlich ergehen könnte.