Chancenintelligenz

Sie erinnern sich an die Geschichte von der Todesliste des Bären

Die Moral der Geschichte ist, dass die Art und Weise, wie wir mit einer Situation umgehen, davon abhängt, welches „Etikett“ wir dieser Situation umhängen.

 

Wir sind sehr schnell und sehr gut darin, Situationen zu bewerten. Wie wir sie bewerten, hängt von unserer Geschichte, unserer Sozialisierung und unseren Erfahrungen ab. Dasselbe gilt auch für die Chancen, die sich in unserem Leben auftun. Nehmen wir Chancen überhaupt als solche wahr und sind wir dann in der Lage, sie auch wahrzunehmen? Für diese Fähigkeit habe ich den Begriff „Chancenintelligenz“ gehört.

 

Um „chancenintelligent“ sein zu können, heißt es dann für uns oft, dass wir aus unserem Schatten springen müssen und uns aus unserer Komfortzone herausbewegen müssen. Wenn wir nämlich Chancen anders als bisher wahrnehmen wollen, dann müssen wir auch lernen, anders zu denken und anders wahrzunehmen.

 

Hier sind ein paar Hinweise, wie Sie das bewerkstelligen und so wie der Hase aus der Geschichte agieren können:

 

Bloß nicht positiv denken

 

Positives Denken ist gut für die Stimmung. Das ist wichtig und muss auch geübt und praktiziert werden. Aber es vernebelt mitunter den Blick auf potenzielle Chancen. „Worüber würden Sie sich ärgern, wenn Sie nicht nur das Positive in einer Situation sehen würden?“, könnten Sie sich zum Beispiel fragen. Denn jedes Ärgernis ist auch ein potenzielles Geschäft, wenn es gelöst wird. Wir haben uns nur oft schon so an Ärgernisse gewöhnt, dass sie uns gar nicht mehr auffallen. Daher lautet die Devise: „Beobachten, neugierig sein, die rosarote Brille gelegentlich ablegen und viele Fragen stellen.“ So tun sich möglicherweise Chancen auf, an die wir noch nicht einmal gedacht haben.

 

Ich habe kein Problem

Viele Expert:innen erleben es laufend. Sie erkennen auf den ersten Blick, was dem möglichen Kunden, der möglichen Kundin fehlt und wo das Problem liegt. Wie aus der Pistole geschossen kommt die Lösung, schließlich ist man ja Expert:in. Und dann - Überraschung, Überraschung – kommt die Reaktion: „Schön und gut, aber ich habe kein Problem!“ Was Sie als Expert:innen als Problem erkennen, wird von den potenziellen Kund:innen oft gar nicht als Problem empfunden. Die Folge: kein Geschäft! Wenn es um Chancenintelligenz geht, dann muss die Devise lauten (ich wiederhole mich): „Mund halten, Fragen stellen, neugierig sein und beobachten!“

 

Erinnern Sich an den Hasen in der Bärengeschichte. Er hat eine simple zweite Frage gestellt. Die hat ihm das Leben gerettet.

 

 

Im nächsten Artikel gibt es noch mehr Tipps und Hinweise.


Eine Frage der Robustheit

 

Auf einer Skala von 0 … 10 ist meine Chancenintelligenz so ausgeprägt:

0 … ich bin blind. Wenn ich nicht mit der Nase darauf gestoßen werde, nehme ich gar nichts wahr.

10 … Chancen fliegen mir zu und ich ergreife sie alle.

 

Was können Sie sofort unternehmen, dass sich Ihre Chancenintelligenz um einen ½ Punkt verbessert?