Gute Entscheidungen werden nicht getroffen, sie entstehen!
Sie entwickeln sich in einem Prozess, in dem Informationen gesammelt werden, Alternativen gegeneinander abgewogen werden, sich widersprechende Meinungen eingeholt werden und das eigene Bauchgefühl sowie der eigene – oft unterbewusste - Wille auf den Prüfstand gestellt werden. Der Prüfstand ist deshalb wichtig, weil: “Der Verstand die Marketing-Abteilung ist, die im Nachhinein rechtfertigt, was der Wille vorher entschieden hat.“ So hat es der Philosoph und Buchautor Richard David Precht in einem Interview formuliert.
Wie gut schlussendlich eine Entscheidung ist, lässt sich bestenfalls im Nachhinein feststellen, und das nur bedingt. Denn wir wissen nie, ob nicht eine andere Entscheidung noch besser gewesen wäre, und bei einer gefühlt schlechten Entscheidung wissen wir nicht, ob nicht eine andere Alternative noch schlechter gewesen wäre. Im Nachhinein können wir oft nur mehr beschreiben, welche Annahmen, Daten, Zwischenschritte und Etappen zur Entscheidung geführt haben.
Dabei ist es oft weniger entscheidend, ob eine Entscheidung zum Ziel geführt hat oder nicht. Viel entscheidender sind der Wille und der Mut, eine einmal getroffene Entscheidung revidieren zu können.
Entscheidungen entstehen immer durch die Einbeziehung von Informationen, die Interpretation von Informationen und die Bildung von Annahmen. Dabei können wir nie sicher sein, dass wir alle relevanten Informationen gesehen, gehört, mitbekommen und daher auch berücksichtigt haben. Wir können auch nie sicher sein, dass wir die erfassten Informationen richtig interpretiert haben. Genauso wenig können wir sicher sein, dass unsere Annahmen, die in den Entscheidungsprozess eingeflossen sind, auch tatsächlich richtig waren. Daher sind der Wille und die Bereitschaft, einmal getroffene Entscheidungen auch zu hinterfragen, so entscheidend.
Das soll aber nicht heißen, dass jede Entscheidung beim ersten Gegenwind zu revidieren ist. Den richtigen Zeitpunkt zu finden, ist allerdings eine eigene Kunst, denn in aller Regel ist die Umsetzung von Entscheidungen größerer Tragweite eher ein Dauerlauf als ein Sprint.
In den nächsten Artikeln werde ich mich damit beschäftigen, was es sonst noch braucht, um hilfreiche Entscheidungen zu treffen und in der Folge auch erfolgreich umzusetzen.
Eine Frage der Robustheit
Auf einer Skala von 1 – 10, wie zufrieden sind Sie generell mit der Art und Weise, wie Sie Entscheidungen treffen:
1 … gar nicht. Es belastet mich jedes Mal, die Vielzahl an Informationen verunsichert mich eher und es fällt mir schwer, mich festzulegen.
10 … gar kein Problem. Ich sammle Informationen, habe ein klares Bild vor Augen und treffe meine Entscheidung sicher.
Welche ersten Schritte können Sie unternehmen, damit Sie in Zukunft ein besseres (noch besseres) Gefühl für Ihre Entscheidungen entwickeln können?